Föderalismus auch bei sozialen Netzen

Fünf bunte Kreise bunt voll vermascht

Föderalismus liegt uns im Blut. Unsere gesamte Gesellschaft ist föderal aufgebaut. Aber – wieso lassen wir uns dann bei sogenannten «sozialen», also gesellschaftlichen, Netzen auf zentralistische Player mit absoluter Macht ein?

In den digitalen gesellschaftlichen Welten sind Mark Zuckerberg (Facebook, Instagram, WhatsApp, Threads), Elon Musk (X, ehemals Twitter) oder Zhang Yiming (TikTok) die absolutistischen Herrscher, die wir sonst überall vermeiden. Weil wir wissen, dass unsere Vorfahren sich 1291 aus gutem Grund gegen die damaligen absolutistischen Herrscher gewendet haben.

Zentralistische soziale Netze sind nicht so gottgegeben, wie uns ihre Herrscher weis machen wollen. Denn schon 2008 entstanden die ersten modernen föderalen bzw. föderierten sozialen Netzwerke. Daraus entwickelte sich in den letzten Jahren das, was sich heute Fediverse nennt, das föderale (soziale) Universum.

Im Fediverse gibt es vieles, was es auch in anderen sozialen Netzwerken gibt:

  • Neuigkeiten
  • Persönliches
  • Austausch

Was aber (zum Glück) fehlt, ist nervige Werbung und Hassposts. Im Gegenzug sind die Diskussionen viel persönlicher, angenehmer und konstruktiver.

Grundidee: E-Mail

Die Grundidee des digitalen Föderalismus ist ähnlich wie bei E-Mail: Egal, ob man sein Mailkonto bei Bluewin, Hotmail, Google oder einem kleineren Provider hat, man kann sich gegenseitig Mails schreiben.

Detaillierter erklärt ist das beispielsweise hier:

Mein erstes Fediverse-Konto

Wer das Fediverse mal ausprobieren will, kann sich beispielsweise bei swiss.social ein kostenloses Konto erzeugen. Dort gibt es eine aktive Community mit Schweizbezug. Lernt dort ein paar Kollegen kennen und tauscht Tipps aus.

Hilfreich ist es, anfänglich einen Post mit dem Hashtag #neuhier zu veröffentlichen, in dem man sich und seine Interessen kurz vorstellt. Das hilft, die ersten Kontakte zu finden.

Lest auch bei den Artikeln mit und wenn euch jemand interessant vorkommt, folgt dieser Person.

Community-Building

Wenn du dann deine Community gefunden hast, kann es immer noch sein, dass du aus verschiedenen Gründen umziehen möchtest. Falls du zu einem anderen Server (mit anderem thematischen oder geografischen Fokus oder mit einer anderen Darstellung) umziehen willst, verlierst du deine Community nicht.

Also fang einfach mal an!

Mastodon = Fediverse?

Manchmal gibt es ein Durcheinander. Vielleicht haben euch Leute schon gesagt, «Ich bin bei Mastodon». Mastodon ist eine beliebte Software im Fediverse, aber grundsätzlich gleichberechtigt. Das ist also ähnlich wie «Ich bin bei Outlook» zu sagen. Trotzdem verschickt man keine Outlooks, sondern Emails. Und alle, die Emails empfangen können, sind Teil dieses Email-Netzes.

So auch im Fediverse. Die Mastodon-Nutzer können mit den Pleroma-Nutzerinnen und den MissKey-Anwendern kommunizieren.

Wenn jemand von «Mastodon» spricht, meint er oder sie meist das Fediverse, auch wenn es nicht dasselbe ist.

Willkommen im Fediverse!

Ihr dürft mich gerne auch im Fediverse (oder hier) ansprechen, falls ihr Fragen habt. Ich bin dort @marcel@waldvogel.family .

PS: Morgen gibt es dann noch ein paar Folge-Empfehlungen.

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Marcel Waldvogel
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